1. Etappe
Vom Nebelstein nach Großschönau
16 Kilometer - 321 Höhenmeter auf - 610 Höhenmeter ab
Also die Nacht am Nebelstein war wirklich toll. Auch das Frühstück bei Karin & Co. bringt uns die nötige Energie, um aufzubrechen. Aufbruch trifft es hervorragend, denn schon seit Tagen liegt mir doch eine Meldung im Magen. Über den Süden zieht eine Kaltfront über den Westen Österreichs hinweg nach Deutschland und Tschechien. Wenn wir Pech haben, dann streift sie unsere Gegend, und somit wären uns die nächsten Tage Regen und Sturm sicher. Auch an diesem Tag wird bereits vor Regen gewarnt.
Wir haben heute "nur" 16 Kilometer nach Großschönau. Das sollte in 4 Stunden machbar sein. Aber weil das Unwetter zu Mittag schon anrollen soll, beschließen mein Vater und ich schon früh loszumarschieren. Wir würden damit schon zu Mittag in Großschönau ankommen, wären aber dann vom Regen geschützt. Wir besuchen noch einmal den Nebelstein und eröffnen diese Tour. Dann verabschieden wir uns von Karin und ihren Mädels.
Und somit startet das Großprojekt NÖ MZWG 06 tatsächlich. Zur Begrüßung folgen gleich einige Höhenmeter hinab auf einem felsigen Steig, der dann in eine Forststraße einmündet. Der Kamptal-Stauseenweg begleitet uns nun durch zwei gebogene Schlaufen durch den Wald hinab, bis wir das alte Jagdhaus bei Rörndlwies und wenig später den Campingplatz von St. Martin erreichen.
Nun verlassen wir den Wald und erreichen unser erstes Tal und den Ort St. Martin. Hier machen wir unsere erste kleine Rast. Nun folgen einmal einige Höhenmeter. Wir steigen östlich einer Straße empor, streifen den Wald von Scheibnbühel und erreichen schließlich das kleine Örtchen Sulz. Dieses ist zwischen dem Kögelberg und dem Scheibenbühel eingebettet, als wolle es nicht gefunden werden.
In Sulz wartet ein öffentlicher Fußballplatz auf uns. Eigentlich sollten wir ja... aber naja... ein bar Bälle kann man ja... auch mit Rucksack am Rücken. Jedenfalls eröffnen mein Vater und ich die erste Outdoor-Hiker Football-WM und duellieren uns im Elferschießen samt Wanderrucksack. (siehe Video)
Nachdem ich also die WM verloren hatte, wandern wir nun weiter und verlassen Sulz. Wir überqueren den kleinen Sattel von Hirtbühel und gelangen so nach Walterschlag. Hier vergeht uns erstmals das Lachen, da sich der Himmel im Süden und Westen schon gräulich bis dunkelgrau verfärbt und es deutlich kühler wird. Sollte es gleich zu regnen beginnen?
Wir marschieren weiter, lassen Walterschlag hinter uns und erreichen sogleich unseren ersten richtigen Aufstieg über einen Waldsteig auf den Johannesberg, auf dessen Kogel eine kleine Kapelle steht. Dort halten wir uns kurz auf, steigen aber dann den Hügel nahe Harmannstein hinab. Dabei stellen wir fest, dass über uns wieder einigermaßen Sonnenschein vorherrscht. Wir erreichen nun die Sonnleiten des Kaltenbrunnerwaldes. Wir überqueren noch den Purkenbach und schlendern zufrieden zischen den Kreuzberg und Schafberg hindurch zu unserem ersten Etappenziel, nämlich Großschönau. Und Großschönau, das weiß man eventuell, ist das Reich der Wünschenrutengänger.
Wir stehen zu Mittag vor unserer Unterkunft, der Pension Bruckner, wo man uns zuerst gar nicht aufnehmen will. Doch das Missverständnis ist schnell geklärt und wir beziehen unser Zimmer. Nun haben wir den ganzen Nachmittag Zeit in Großschönau zu verweilen. Wir gehen also ausgiebig Essen und spazieren, ehe wir uns auf die 2. Etappe vorbereiten. Und ach ja, Regen kam keiner. Es zogen nur dunkle Wolken über unsere Köpfe in den Osten hinweg.
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