Entlang des Alpen- und St. Gallen Rheinwegs

Veröffentlicht am 20. August 2016 um 23:44

Warum ist es denn am Rhein so schön *sing*

Nun - ich denke, ich kenne mittlerweile die Antwort auf diese melodische Frage. Auch wenn ich nur einen Bruchteil des Rheins gesehen habe, so kann ich mit Recht behaupten, dass die Lobeshymnen über diese Wasserader zu Recht erdichtet und besungen wurden.

In meiner Facebook-Gruppe hatte ich noch munter angeteasert diese Tour von Maienfeld nach Sargans machen zu wollen, falls mir nach dem Aufstieg auf den Vilan noch die Kraft bleibt. Gerechnet hatte ich damit eigentlich nicht. Doch dann war ich topfit und somit hatte ich vor meiner Abreise noch den ganzen Vormittag Zeit, ehe mich mein Zug von Sargans aus heimwärts bringen würde. Das Wetter war, wie schon am Vortag, traumhaft schön und ich war schon etwas wehmütig aufgrund der Tatsache, dass ich gerade jetzt, wo der Sommer zurückkam, diese wunderbare Gegend verlassen musste.

Doch soweit war es ja noch nicht. Vor mir lag eben noch die Wanderung nach Sargans. Ich hatte keinen Plan und keinen Track am Navi. Nur die Gewissheit - erreichst du den Rhein, dann kannst du Sargans ja gar nicht verfehlen.

Es geht los...

Nach dem Frühstück und Check-out in meinem Hotel marschiere ich noch einmal hoch zum Hauptplatz von Maienfeld. Ich wollte ihn einmal auch bei absolut herrlichen blauen Himmel sehen. Hier starte ich meine Tour nun offiziell.
Ich gehe noch einmal zurück zum Bahnhof und verabschiede mich geistig bei all den schönen Orten, an denen ich diese Tage verweilt hatte. Beim Bahnhof angekommen folge ich nun dem Walchiweg entlang der Bahnstrecke in den Norden. Um mich herum blicken nun die Gipfel des Tals auf mich herab und es fällt mir schwer weiterzugehen. Nicht weit weg von mir fließt der Mülbach.

Es dauert nicht lange und ich erreiche die Autobahnunterführung sowie die Brücke über den Rhein nach Bad Ragaz. Erstmals sehe ich den Rhein aus der Nähe und ich bin überrascht. Sein himmelblaues Wasser sieht derart rein aus, als könnte man daraus trinken.

Ich mache eine kleine Ehrenrunde durch Bad Ragaz. Ich habe leider keine Ortskenntnis und weiß auch nicht wie lange meine Tour noch dauern wird, darum kann ich mich nicht zu lange hier aufhalten. Sehr schade, denn Bad Ragaz weis sicher zu gefallen. Ein perfekter Kurort. Schon das kleine Tal zwischen den Bergen nach Valens sieht so einladend aus.

Ich begebe mich zurück zum Rhein und wandere nun stromabwärts weiter entlang der Rheindammstraße. Hier startet nun der tolle Alpenrheinweg. Zu diesem gibt es, Folgendes zu erzählen:

Der Alpenrheinweg wurde Ende Oktober 2010 eröffnet und führt von Bad Ragaz bis zur Gemeinde Rüti. Entlang des Rheins wurden auf 40 Kilometer 25 Infotafeln installiert, welche die Geschichte des Rheintals, seine Entstehung und Bewohner sowie die Tierwelt, erzählt. Auch wenn ich nur wenige Kilometer teilhaben darf, so macht mir das richtig Spass.

Es folgt eine gefühlt ewig lange gerade Straße entlang des Rheins die mich auch vorbei am Regitzer Spitz führt. Man merkt, dass man sich in einem Erholungsgebiet befindet, denn ich betrete eine Art Auengebiet. Auch zwei Rehe springen aus dem Wald und sagen kurz "Hallo" ehe sie wieder in den Wald hüpfen. Kurz bevor der Rhein einen Bogen in den Osten nach Trübbach einschlägt, verlasse ich den Strom und betrete nun den Riwald. Hier stoße ich auf einen Erlebnisweg sowie einem Fitnessparcour. Als ich den Riwald verlasse, erblicke ich erstmals Sargans und die schöne Alm der Laufböden...

Es folgt eine lange gerade Strecke entlang der vielen Felder und Bauernhöfe, welche in die Gebiete Damm, Heuteiler, Hüttenau, Ober Äuli, Überwasser und Ribugg unterteilt liegen. Dabei überquere ich die kleinen Flüsse Saar und Vilterser-Wangser-Kanal.

Schließlich erreiche ich die Gemeinde Sargans vor der mächtigen Fleskluft des Gonzenbergs. Ich habe noch Zeit ehe mein Zug eintrifft. Ich nutze die Gelegenheit und wandere auf eine kleine Anhöhe inmitten des Ortes, wo mich zunächst die Kapelle am Splee begrüßt. Nicht weit davon entfern, ist das Schloss Sargans.

Die Burg Sargans wurde 1282 erstmals urkundlich erwähnt und gilt als "der" Zeitzeuge Sargans schlechthin. Heute beinhaltet sie eine Aussichtsterrasse sowie ein Restaurant und ein Museum. Leider hat das Museum geschlossen, aber die Aussicht lasse ich mir nicht entgehen. Es ist traumhaft...

Schließlich marschiere ich noch ins Städli von Sargans und begutachte die Kirche sowie das Rathaus. Dann muss ich leider langsam den Weg zum Bahnhof antreten.

Diesen erreiche ich schließlich auch. Damit war nicht nur diese Wanderung beendet, sondern auch mein 3-tägiges Schweiz-Projekt. Der Railjet brachte mich dann gut behütet nach Wien zurück. 7 Stunden dauerte die Fahrt. Zeit genug um noch einmal alles zu verarbeiten.

Tourdaten:

Dauer: ca. 3,5 Std (netto)
Kilometer: ca. 15
Höhenmeter hoch: ca. 101
Höhenmeter abwärts: ca. 126

 


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