06. Juli 2016
Steirischer Mariazellerweg 06 - Etappe 5 von 10
vom STUBENBERGHAUS AM SCHÖCKL nach PASSAIL
Ja! So möchte man aufwachen!
Die Sonne strahlt, keine Wolke am Himmel und man ist auf 1450 Meter Höhe und schaut auf die Welt herab.
Es ist auch angenehm warm an diesem Vormittag. Heute wartet mit 14 Kilometer die zweitkürzeste Strecke der Tour. Darum können wir uns auch einmal richtig ausschlafen. Das Frühstücksbuffet vom Stubenberghaus lässt keine Wünsche offen. Wahnsinn! Und dann speisen wir auch noch auf der Terrasse mit diesem unsagbar tollen Ausblick.
Trotzdem müssen wir nun unseren Weg fortsetzen, auch wenn es hier wirklich schwerfällt zu gehen. Wie vorgenommen gehen wir noch einmal zum Gipfelkreuz. Auch hier ist der Fernblick phänomenal und wir können ein letztes Mal auf Graz und unseren bisherigen Weg zurück blicken. Es ist, wie wenn ein Abschnitt erledigt ist und ein neues Kapitel beginnt. Denn vor uns erkennen wir jetzt schon die Sommeralm sowie die Veitsch. Aber nicht nur diese Berge können wir sehen. Von den Seckauer Tauern über das Gößeck, die rote Wand und den Hochlantsch, alle tauchen sie vor uns auf. Schnell noch Fotos gemacht und los gehts mit dem Abstieg.
Zunächst führt der Weg noch bei der Bergstation vorbei, doch dann geht es kontinuierlich bergab. Zuerst folgen wir einer Schotterstraße und bald hängen wir inmitten eines steilen Steigs, welcher im Angesicht des Schöcklkopfes immer weiter talwärts führt. Nach einiger Zeit erreichen wir so das markante Materl des Schöcklkreuzes welches am Pass der Schöcklstraße steht.
Wir folgen der Straße westlich des Rabnitzberg und überqueren dabei den Plenzengreitweg. Die Straße verläuft zumeist im Wald, sodass wir nicht wirklich viel Aussicht genießen können. Erst als wir im kleinen Ort Burgstall ankommen, können wir einmal zurück auf den Schöckl sehen. Kaum zu glauben, aber da waren wir gerade noch oben!
Wir marschieren über einen kleinen Hügelrücken, weg von der Straße, weiter und gelangen wieder auf einen Waldsteig. Wir bewegen uns weiterhin talwärts. Wir stärken uns an einer Quelle und marschieren weiter. Links von uns taucht dann auch die Ruine Stubegg auf, was uns zeigt, dass wir schon bald in Arzberg sind. Und in der Tat. Nicht weit davon entfernt marschieren wir der Raab entlang direkt nach Arzberg. Dort machen wir eine kleine Pause und sehen uns im Ort ein klein wenig um. In Arzberg gibt es ein Silberbergwerk. Das alte Brauchtum wurde in einem Heimatmuseum ausgestellt. Auch der bekannte Almland-Stollenkäse hat hier seinen Ursprung.
Es geht nun weiter über einen ziemlich verwilderten Weg, wieder einige Höhenmeter aufwärts, bis wir mit Wiedenberg ein weiteres charmantes kleines Bauerdörfchen antreffen. Von jetzt an folgen wir der Straße nordwärts über freie Flächen bzw. weite Felder. Einmal geht es noch aufwärts auf den Hundsberg, doch dann fällt die Straße wieder deutlich ab und wir gelangen nach Passail-Josefinnensiedlung. Wenig später treten wir dann endlich am Ziel der heutigen Etappe ein, nämlich Passail.
Unser Quartier ist beim Gasthof Schrenk, bekannt für seine wunderbaren Knödel. Der Ruf der "Köndelwirtin" eilt dem Gasthof ja kilometerweit voraus. Wir haben das Pilgerzimmer reserviert und sind überrascht, wie groß und komfortabel es dennoch ist. Wir machen uns frisch und gehen noch im Ort spazieren. Am Abend gibt es dann natürlich eine Portion der sagenhaften Knödel, die ihren Ruf wirklich verdient haben.
Dann aber gehen wir bald zur Ruh, denn die nächste Etappe war im Vorfeld die Kritischste gewesen. Warum und weshalb? Lest selbst bei Etappe 6.
Tourdaten:
Distanz: ca. 14 Kilometer
Höhenmeter: ca. 150
Abstieg: ca. 920
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