Niederösterreichischer Mariazellerweg 5/11

Veröffentlicht am 15. Juni 2017 um 17:14

5.Etappe:
Von Altenburg nach Schiltern

26,5 Kilometer - 520 Höhenmeter auf - 550 Höhenmeter ab

Der Aufenthalt im Stift Altenburg war für mich persönlich wohl der entspannteste aller Mariazeller Weitwanderetappenziele. Nach dem guten Frühstück durften wir sogar eine gestiftete Messe besuchen. Auch wenn wir diese Mariazellerwege nicht aus religiösen Gründen beschreiten, so haben mein Vater und ich doch den nötigen Respekt und Anstand uns so eine Gelegenheit nicht entgehen zu lassen.

Und so kann unsere lange Reise endlich fortgesetzt werden. Unsere erste Mission ist es, zurück auf die originale Strecke zu kommen. Wir marschieren über den Försterbach zurück zur letzten Wegkreuzung, von der wir gekommen waren, und gehen dann abseits des Altenburger Tiergartens zurück zum Kamp. Dort treffen wir dann auch wieder auf den 06er Weitwanderweg und marschieren gleich südwestlich weiter zur Umlaufschleife des Kamps.

Der Umlauf ist ein kleiner Hügel, um den sich die Kamp fast schlaufenartig windet und an der Rauscher Mühle wieder ausfädelt. Dieses Gebiet ist wahrlich wunderschön. Fast unberührt und doch voller Leben, so begegnen wir diesem Naturschauspiel. 
Kurz vor der Rauscher-Mühle, auch Zinnermühle genannt, erkennen wir die alten Mauern eines alten Anwesens, welches es heute nicht mehr gibt. Nach der Rauscher-Mühle fließt der Kamp nun wieder östlich weiter und wird folglich etwas breiter. Wir treffen zunächst auf einen Mann mittleren Alters, der ebenfalls zu einer Wanderung aufgebrochen ist, und uns etwas über das Turbinenhaus erzählt, welches hinter der Zinnermühle steht.

Unser Waldweg mündet in eine Autostraße, welche später mit der L53 Bundesstraße einhergeht. Dort befindet sich die Hofmühle sowie eine kleine Siedlung vor Rosenburg am Kamp. Hier ist auch der Einstieg in das Kamptal, wenn man es vom Osten nach Westen begehen möchte. Am Parkplatz halten auch zwei Kleintransporter und eine Gruppe von Wanderer steigt aus. Wir unterhalten uns nett, doch dann geht jeder seine Wege. Wir marschieren nun weiter und kehren in einem gemütlichen Gasthaus ein. Zuvor hatten wir nun offiziell Rosenburg am Kamp erreicht. 
Von der Terrasse des Gasthauses hat man bereits einen wunderbaren Blick auf das Schloss Rosenburg, welches auf einem Hügel, bzw. auf einer Anhöhe steht, und stolz über alle Rosenburger thront. 

Nach einer Stärkung marschieren wir nun direkt in das Ortszentrum und folgen dem Weitwanderweg dann westlich hinauf, entlang der Graslhöhle. Dies ist ein schmaler Waldsteig, der direkt bis vor die Tore von Schloss Rosenau führt. Nach einer kurzen Rast beim Schloss verabschieden wir uns nun vom Kamptal und marschieren südwestlich nahe dem Schöntalgraben hinab nach Etzmannsdorf am Kamp. 
Und plötzlich erfährt diese Tour einen gänzlichen Stilbruch. Waren es bis vor einigen Augenblicken noch Wald und Flusspfade, welchen wir folgten, so finden wir uns jetzt auf weiten Feldern mit tollen Ausblicken wieder. Wir folgen der Straße südlich hinab nach Wolfshof. Dabei überqueren wir den Gansbach. 

Nun verlassen wir die Straße und wandern zwischen dem Schmalhofbigl und dem Hirschbach durch das kleine Waldstück des Burgholz. Danach dauert es nicht lange, bis wir die kleine Ortschaft Tautendorf erreichen. In Tautendorf machen wir eine weitere Rast und erfahren von den Einheimischen, dass die Ernte in diesem Jahr ziemlich leer ausgehen wird aufgrund des Regenmangels.
Wir setzen unsere Reise fort und gelangen über die L57 sowie einem Hofzubringer in den Wald des Radlings. Dort teilt sich der Mariazellerweg in zwei Varianten auf. Diese würden sich nach einigen Kilometern wieder treffen. Wir ließen die Sechshütten aus und marschierten über die Bergleiten um den Tripf herum bis zum Kaltbach und dem Brenntenberggraben, wo sich die Wegvarianten wieder trafen. Letztendlich verlassen wir den Wald der Grub und erreichen das große Feld des Reisett. Wir überqueren eine weitere Straße und folgen dem Weg südlich weiter an der Birawies vorbei, bis wir schließlich Schiltern erreichen. Hier sehen wir zum ersten Mal auf dieser Tour das Alpenvorland. Unser Quartier sollte das Einbau-Gästezimmer Parisch sein.

 

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